Das Schloss Cappenberg blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, die bis ins 12. Jahrhundert reicht und eng mit dem nahegelegenen Kloster Cappenberg verbunden ist. Ursprünglich als Burg Cappenberg errichtet, wurde es eine bedeutende Residenz für die Grafen von Cappenberg, insbesondere für Graf Gottfried und seinen Nachfolger Otto von Cappenberg. Der Orden von Prémontré spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte, da hier das Prämonstratenserkloster gegründet wurde, das den Ort bis zur Auflösung im 18. Jahrhundert prägte.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Schloss verschiedene Um- und Anbauten, insbesondere nach den Verwüstungen im 30-jährigen Krieg. Der heutige Neubau kombiniert historische Elemente mit modernen Akzenten und beherbergt heute eine Dauerausstellung. Diese zeigt nicht nur die Geschichte des Schlosses, sondern auch das literarische Erbe von Annette von Droste-Hülshoff, die in ihren Gedichten oft auf die Schönheit der Region Bezug nahm.
Ein weiterer bedeutender Akteur in der Geschichte ist der Freiherr vom Stein, ein preußischer Reformer, der ebenfalls zur Entwicklung des Schlosses und seines Umfelds beigetragen hat. Schloss Cappenberg ist somit nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort, der tief in der Geschichte von Münster verwurzelt ist.
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Freiherr vom Stein und sein Erbe
Freiherr vom Stein gilt als einer der bedeutendsten Reformer Preußens und hat auch einen wichtigen Einfluss auf die Geschichte von Cappenberg hinterlassen. In enger Verbindung mit den Grafen von Kanitz, die einst das Schloss bewohnten, und der ehemaligen Klosteranlage Scheda, spiegelt sich sein Erbe nicht nur in der Architektur des Schlosses wider, sondern auch in der institutionellen Entwicklung Westfalens. Das Museum Schloss Cappenberg, heute Teil des LWL-Museums für Kunst und Kultur, beherbergt eine Dauerausstellung, die sich intensiv mit der Geschichte Cappenbergs und den Reformbestrebungen vom Stein auseinandersetzt. Besucher können auf eine historische Zeitreise gehen, die die Wechselwirkungen zwischen Politik, Kultur und Gesellschaft in der Region beleuchtet. Die Verbindung von Schloss Cappenberg mit der reformerischen Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes und lädt dazu ein, die Entwicklungen der Vergangenheit zu verstehen und zu reflektieren.
Das ehemalige Prämonstratenserstift entdecken
Im malerischen Münsterland, zwischen Selm und Lünen, erstreckt sich das beeindruckende Schloss Cappenberg, das einst als Prämonstratenser-Chorherrenstift im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Dieses bedeutende religiöse Monument gehört zu den wichtigsten Prägungen im Kreis Unna und spiegelt die Geschichte des Ordens der Prämonstratenser wider. Das Stift, das von römisch-katholischen regulierten Chorherren bewohnt wurde, diente zahlreiche Jahre als Alterssitz für Karl vom und zum Stein, der dort seine letzten Lebensjahre verbrachte.
Besucher können die atemberaubende Architektur des Schlosses bewundern und in den angrenzenden Buchenwäldern spaziergehen, die einen ruhigen Rückzugsort bieten. Ein Aussichtspunkt in der Nähe ermöglicht beeindruckende Ausblicke auf die Landschaft und die Umgebung des Schlosses. Der Heiliger Gottfried, der mit der Gründung des Stiftes in Verbindung steht, ist Teil der kulturellen und religiösen Geschichte dieser Stätte, die auch Graf Gottfried II. viel zu verdanken hat. Schloss Cappenberg ist nicht nur ein kulturelles Erbe, sondern auch ein Ort der Erholung und des Lernens im deutschsprachigen Raum.
Wechselnde Kunstausstellungen im Museum
Das Museum Schloss Cappenberg, ein Teil des LWL-Museum für Kunst und Kultur, bietet regelmäßig spannende wechselnde Kunstausstellungen, die die Kunstgeschichte auf vielseitige Weise präsentieren. In der Dauerausstellung wird das Lebenswerk des preußischen Reformers Freiherr vom Stein gewürdigt, der eine zentrale Rolle in der Geschichte Westfalens gespielt hat. Darüber hinaus können Besucher Werke von Künstlern wie Edgar Ende bestaunen, dessen surrealistische Bilder und Arbeiten im Stil der Neuen Sachlichkeit besondere Akzente setzen. Ein Highlight sind die Exponate der Künstlerin Irmgart Wessel-Zumloh, die mit ihren Arbeiten einen Einblick in die Perspektiven von Künstlerinnen der Nachkriegszeit gewährt. Die Renovierung des Museums hat nicht nur das Ambiente verbessert, sondern auch Platz für zeitgenössische Kunst geschaffen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe unterstützt diese Ausstellungen, die Besucher dazu einladen, die Kunst und Kultur in einem historischen Kontext zu erleben. Thematische Schwerpunkte wie Kaiser Barbarossa und die Verbindung zur Region werden in den Ausstellungen lebendig und bieten ein einzigartiges Erlebnis für alle Kunstliebhaber.
Aktuelle Ausstellung: WELTENSICHTEN erleben
Die aktuelle Gemeinschaftsausstellung „Weltensichten erleben“ im Schloss Cappenberg bietet einen faszinierenden Einblick in die Werke der bedeutenden Künstler Herbert Rolf Schlegel und Edgar Ende. Diese Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an die Künstler der Neuen Sachlichkeit, sondern auch ein spannendes Zusammenspiel von surrealen Werken und romantischem Idealismus. Besucher können bei ihrem Rundgang durch die Dauerausstellung eine Zeitreise unternehmen, die die Bewegungen und Strömungen der Kunstgeschichte im Kontext von Schloss Cappenberg beleuchtet. Unter anderem sind Werke wie „Johnnys ganze Liebe“ und „Badende am Ammersee“ zu sehen. Das Museum im Kreis Unna lädt dazu ein, die einzigartige Verbindung von Kunst und historischer Bedeutung des Schlosses zu erfahren. Entdecken Sie die innovativen Ansätze der Künstler und lassen Sie sich von der zeitlosen Schönheit des Schlosses Cappenberg inspirieren. Eine digitale Pressemappe steht zur Verfügung, um einen vertieften Einblick in die Ausstellung zu bekommen und die faszinierende Welt der Kunst zu erkunden.