Der Begriff ’31er‘ hat in der Jugendsprache eine stark negative Konnotation und bezeichnet eine Person, die als Verräter oder Informant gilt. Insbesondere im Hip-Hop-Slang und in der Szenekultur wird der 31er als Snitch oder Spitzel verurteilt, da er Informationen an Behörden weitergibt. Diese Bezeichnung ist eng mit dem § 31 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) verbunden, auf den der Begriff anspielt, da dieser Paragraph oft gegen Drogenkriminalität eingesetzt wird. Vor allem in Städten wie Stuttgart, Baden-Württemberg, hat der Begriff in sozialen Medien wie Facebook und Twitter an Bedeutung gewonnen, wo Jugendliche schnell ihre Abneigung gegen solche Personen äußern. In der Jugendsprache ist ein 31er jemand, der sein eigenes Umfeld verrät, um sich selbst Vorteile zu verschaffen oder Strafen zu umgehen. Dieses Verhalten führt dazu, dass die 31er in der Subkultur geächtet werden und ihren Status als ausgemachte Außenseiter einbüßen.
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Die Herkunft des Begriffs ’31er‘
Die Herkunft des Begriffs ’31er‘ in der Jugendsprache ist eng mit juristischen Grundlagen verbunden, insbesondere mit dem Betäubungsmittelgesetz. Die Zahl 31 bezieht sich auf den sogenannten Judas-Paragraphen § 31, der schwerwiegende Konsequenzen für Informanten und deren untreues Verhalten gegenüber Freunden und Bekannten mit sich bringt. In der Hip-Hop-Kultur, stark geprägt von Künstlern wie Bushido, Capital Bra und Samra, wird der Begriff oft verwendet, um Verrat und Denunziation zu thematisieren. Ein 31er wird angesehen als jemand, der seine eigene Clique verrät, um möglicherweise strafrechtliche Vorteile zu erlangen, weshalb die Bezeichnung eine negative Konnotation hat. In der Jugendsprache ist der 31er somit nicht nur ein schnödes Label, sondern steht auch als Symbol für den Verlust von Loyalität und Vertrauen. Diese kulturelle Prägung durch Hip-Hop und die damit verbundenen Werte machen den Begriff zu einem zentralen Element, das sowohl im Wortschatz als auch in den gesellschaftlichen Diskussionen über Verrat und Loyalität einen wichtigen Platz einnimmt.
Unterschied zwischen ‚Snitch‘ und ’31er‘
Im Hip-Hop-Slang und der Jugendsprache werden die Begriffe ‚Snitch‘ und ’31er‘ häufig synonym verwendet, doch es gibt feine Unterschiede. Ein Snitch ist allgemein ein Informant oder Spitzel, der andere verrät, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Dies geschieht oft im Kontext von illegalen Aktivitäten, sodass mehrfaches verräterisches Verhalten damit assoziiert wird. Der Begriff hat besonders im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelgesetz an Bedeutung gewonnen. \n\nIm Gegensatz dazu bezieht sich ’31er‘ spezifisch auf einen Straftäter, der aufgrund der Gesetzgebung zum Betäubungsmittelgesetz verurteilt wurde, und damit eine tiefere Verbindung zur Jugendkultur und den Erfahrungen innerhalb dieser Subkultur aufweist. Während ein Snitch als genereller Verräter gilt, ist der 31er weniger auf persönlichen Verrat ausgerichtet, sondern vielmehr ein Verweis auf die gesetzlichen Konsequenzen von Drogenverstößen. Dennoch werden beide Begriffsdeutungen von der Jugend oft negativ konnotiert, wobei Snitches als besonders verhasst gelten, weil sie das Vertrauen innerhalb der Gemeinschaft brechen.
Warum ist der ’31er‘ verhasst?
Abneigung gegen den Begriff ’31er‘ ist in der Jugendsprache weit verbreitet. Personen, die als ’31er‘ bezeichnet werden, gelten als Verräter oder Snitch, da sie oft Informationen über ihre Peergroup an die Polizei weitergeben, um straffrei zu bleiben. Dies geschieht häufig im Kontext des Betäubungsmittelgesetzes, in dem die Informanten Gesetze brechen, um ihre eigene Freiheit zu bewahren. Der Begriff ist nicht nur ein einfacher Stempel; er ist eng verbunden mit dem Judas-Paragraph, der das Gefühl verstärkt, dass jeder, der im Namen des Rechtssystems handelt, seine Freunde für den eigenen Vorteil verrät. In der Drogenszene wird dieser Begriff oft mit Abwertung und Verachtung begegnet. Auch Hip-Hop-Slang hat zur Negativwahrnehmung des ’31ers‘ beigetragen, wo Künstler wie Bushido in ihren Texten häufig gegen Verräter und deren Verhalten ankämpfen. Deshalb ist der ’31er‘ nicht nur ein Wort, sondern ein Symbol für das tief verwurzelte Misstrauen innerhalb von Gemeinschaften, die mit der Schattenwirtschaft der Drogen zu tun haben.